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Menschenfresser “Moorgott”

Menschenfresser - Moorgott 2010

Ich liebe Zombiefilme – der Thrashfilm „Maneater“ ist einer meiner liebsten Kultfilme & daher gehört es sich natürlich, dass ich eine CD einer Formation, die sich MENSCHENFRESSER nennt, selbst bespreche. “Summer Breeze” Festival Dinkelsbühl – August 2010 - katastrophales Gedränge vor dem Einlass, die Kontrollöre der Veranstalter sind überfordert mit den Besuchermassen, die aufs Festivalgelände möchten.

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TITELVERZEICHNIS:

Das Etwas
Gestalten aus der Hölle
Vergessene Seelen
Krieger der Welten
Moorgott
Hunger
Untot
Esst Mich

Time:

7:08
4:53
4:54
3:54
5:34
6:43
6:12
6:18

Note:

1,75
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2
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 Ich komme mit meinem sympathischen Nebenmann ins Gespräch, der unglücklich darüber ist, dass die ”freundliche” Security seine mitgebrachten Promo CDs weg geworfen hat. Wir tauschen Kontaktdaten und vor 5 Wochen kommt plötzlich die aktuelle Menschenfresser-CD ”Moorgott” ins Redaktionsbüro geflattert.

Drecke rotzige Gitarrenriffs kündigen „Das Etwas“ an. MENSCHENFRESSER spielen deathigen Thrash (vielleicht auch anders rum) mit einer Prise Core-Punk und lassen dabei – erstaunlicher Weise – auch nicht den melodischen Aspekt ausser Acht. Nach 2 Minuten kommt der Chefkoch höxtpersonlich vorbei und rührt mit siedend heissem Gitarrensolo im Topf, Medizinmänner springen im Kreis umher und veranstalten die tribale Knochenparty („Ich spüre wie es von mir zehrt – ich fühle wie es sich von mir ernährt - Ich spüre wie es sich in mir regt - Mir und meinem Körper geht es schlecht“) – der Text handelt von einem Alien, das im menschlichen Körper haust - Musik & goriges Ambiente erinnern mich an die legendären “Orbituary” – 4 Minuten fürs spassige Stage Diving!

Gestalten aus der Hölle” beginnt mit brummendem Basslauf, schleppenden Drums und groovigen 120 beets in der Minute, die Tür & Tor öffnen für die kultige Rock-Party. Sänger Holger grunzt mit tiefer gutturaler Stimme und bekommt Antwort von einer keifenden Hexenstimme. „Das Ende ist nah – wird die Botschaft dies verkünden – das Ende ist nah - gerufen in alle Winde“ – ich glaub’s auch sofort & mach mir schnell noch ne “Bottle” Wicküler Pils auf (das Bier aus der Stadt des aktuellen deutschen Fussball-Meisters), dann schneidet auch bereits das höllische Leadgitarrenbrett mit scharfen Licks in mein verzücktes Ohr. Im Hintergrund laufen plötzlich melodiöse Riffs – „Gestalten aus der Hölle“ flüstert der Sensenmann noch einmal im ambienten Outro. „Vergessene Seelen“ ist dichter, kompakter. Ein Mensch liegt im Sterben und wird von der Höllenschar erwartet – tendiert vom Sound her zur Black Metal Schiene – erinnert mich aber im strukturellen Aufbau an die klassischen Black Sabbath Stücke vom „Master Of Reality“ Album – gute Kombi, wie ich finde. „Kriege der Welten“ ist der bisher schnellste Track, Gitarrist Christian zeigt hier, dass er a) ganz schön mit (aufgepasst, die Damen!) dem Vibrato umgehen kann und b) auch ein technisch astreines “Two-Hand-Tapping- Solo” aufs Griffbrett hämmern kann. 

Vögel zwitschern, Wasser plätschert – der (Titelsong) „Moorgott“ ist nah. Fliegende Wolken, die nahende Gewitterfront & der einsetzende Regen sorgen für Ungemütlichkeit und dann kommt ER: Guttural dröhnend – auf einem ultraschweren doomigen Riff reitend. „Seine Augen öffnen sich – um andere zu schliessen“ (schnell noch ne Pulle “Dortmunder Pils” einwerfen!)

FAZIT:

MENSCHENFRESSER aus Trier spielen deutsch sprachigen Party Death zum Mitgrölen & Mitsingen (speziell der Song “Untot”) – aber wer sich mit den Texten beschäftigt, wird feststellen, dass in den Lyrics auch die eine oder andere Botschaft zu aktuellen sozialpolitischen Themen versteckt ist. Im Song “Esst mich”, das es auch einmal als Vorab-Single (nicht mehr erhältlich) zum Album gegeben hatte, wird der rücksichtslose Umgang des Menschen mit gemästeten und unwürdig gehaltenen Tieren thematisiert. Und da stellt sich wieder mal die Frage, wer schlimmer ist: Heavy Metal Fans, die sich gerne ein paar harte (fiktive) Horror Filme ansehen oder die zivilisierte Mainstream- Politikerbande, die in unserer ach so modernen Zeit Tierquälereien schlicht weg ignoriert, stimmt’s, Herr Schäuble?

INFO: Wer ist die Band MENSCHENFRESSER? Die 2006 gegründete Gruppe hat sich deathigen “Horror Metal” auf die Flagge geschrieben. Holger Rodammer (drums, vocals), Christian Knechtel (guitar), Daniel Oerter (guitar) und Martin Fandel (bass, synthesizer) verarbeiten Themen aus dem Horror, Zombie und Geister Genre. Das Album “Moorgott” (veröffentlicht über das Label Alister Records) gibt es über die Webseite der Band als limitierte Pappschuber Auflage.

Veröffentlichung: 2010 (TOTAL TIME: 38:32)

Für Fans von:  Guerra Total - Orbituary - Motörhead - Green Jelly - Black Sabbath

Menschenfressend im Web unterwegs: https://myspace.com/menschen5fresser/music/songs   

KAUFEMPFEHLUNG:    KKKKKKKKKK (1,812)

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