ESSENTIAL BOLLYWOOD LOUNGE GROOVES

Ende der 80er bin ich zum ersten Male auf indische populäre Musik aufmerksam geworden. In einem Würzburger Laden, den es schon Jahrzehnte nicht mehr gibt (die Älteren werden sich an den Shop „Athak“ erinnern, in dem es eine Vielzahl an experimentellem oder avantgardistischen „Stoff“ gab wie „African Head Charge“– eine Weltmusikecke gab es auch mit Musik aus Japan, Thailand, Chile und Indien.

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TITELVERZEICHNIS DISC 1:

SHREYA GHOSHAL
Agar Tum Mil Jao

ALKA YAGNIK
Sisile Mulaqaton Ke

RAFAQUAT ALI KHAN
Maula Maula

ATIF
Aadat

UDIT NARAYAN
Dil Mera Dil Na Mane

RAHAT FATEH ALI KHAN
Tujhe Dekh Dekh

UDIT NARAYAN
Agar Tum Mil Jao

SHREYA GHOSHAL
Guzar Na Jaye

ANURADHA PAUDWAL AMIT SANA
Thi Meri Dastan

SHREYA GHOSHAL
Bheed Main

ATIF
Woh Lamhe Woh Baatein

SUZZANE
Mahiya

SHREYA GHOSHAL
Maine Soch Liya

MUSTAFA ZAHID
Tera Mera Rishta

KUNAL GANJAWALA
Na Ra Ra Na Re

MUSTAFA ZAHID
Toh Phir Ao

RAHAT FATEH ALI KHAN
Jiya Dhadak Dhadak Jaye

SHREYA GHOSHAL
Mujhe Tumse Mohabbat Hai

ALKA YAGNIK
Dil Mera Dil Na Mane

K. K
Aye Bekhabar

SHREYA GHOSHAL
Dhanak Ka Rang

K. K
Maine Dil Se Kaha

K. K
Tere Is Jahan Mein

SHREYA GHOSHAL
Woh Humse Khafa Hain

ATIF
AADAT (Remix)

UDIT NARAYAN
Khoobsurat

KUNAL GANJAWALA
Janaabe Ali

SHREYA GHOSHAL
Jaane Ja Jaane Ja

SONU NIIGAAM
Tanhaiyan

UDIT NARAYAN
Zamana Chhod Denge Hum

Note:

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bpm:

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“Alaap” waren damals eine der bekanntesten Bands gewesen, die vor allem auch in Grossbritannien bei der dort ansässigen indischen Community sehr viel Erfolg hatten. Mitte der 90er gab es dann ein Weltladen, in dem auch Normalbürger Reis, Gewürze und Klamotten kaufen konnten. Für die hier lebenden Inder waren natürlich auch Videocassetten und CDs interessant. Einmal im Monate stürmte ich diesen Laden, wilderte im Regal und nahm mir in der Regel 10 CDs mit – ohne die Interpreten zu kennen oder ohne zu wissen, was mich erwartet. Abenteuer pur – am Anfang wurde dieses “Weissbrot” mit seltsamen Augen beäugt, weil ich wohl so ziemlich der einzige Deutsche damals war, der sich für diese fremdartige Musik begeisterte. Es war zum grossen Teil die Musik der Tamilen, aber es gab auch jede Menge CDs mit Bollywood Musik, bevor dann Ende der 90er Jahre der regelrechte Hype um die Bollywood Filme und deren Schauspieler(innen) losbrach.

Jetzt gibt es einen supertollen Sampler namens „Essential Bollywood Lounge Grooves: The Top 30 Best Bollywood Classics“, auf dem es 30 wunderschöne romantische TOP Songs gibt, die zahlreiche Filme beschallten. Einige davon habe ich tatsächlich schon in meiner Sammlung auf diversen Alben, aber diejenigen, die sich für indische Pop Musik interessieren und bisher wenig davon zu Hause im Schrank stehen habe – hier gibt es eine feine Auswahl an tollen Songs – zum Einstieg sogar ganz gut geeignet, weil sich die meisten Interpret(inn)en mit ihren ruhigeren Liedern präsentieren. Bollywood-Musik: Herzschmerz-Violinen, gut – manchmal sogar im Verbund mit den himmlischen Background Chören mit Hang zum Kitsch – bittersüsse Melodien, die dem Weltmusikfan genug Möglichkeiten lassen, auf Wolke 7 zu steigen, zur Musik zu schwelgen oder um ins Nirvana zu gleiten.

Ein Traum von einem Song: „Sisile Mulagaton Ke“ – gesungen von ALKA YAGNIK aus dem Film „Bardaasht“. Der Legend nach sind die Zigeuner aus Indien irgendwann in Richtung Europa aufgebrochen, haben ihre Kultur und auch die musikalischen Vorlieben nach Mauretanien und auf die iberische Halbinsel mitgebracht – später hat sich daraus u. a. das Lebensgefühl des Flamenco entwickelt – hier im Stück „Maula Maula“ (aus dem Film „Awarapan“) von RAFAQUAT ALI KHAN ist zu hören, dass beide Musikrichtungen gar nicht einmal so weit voneinander entfernt sind. Auch ein phantastisches Musikstück, bei dem vor allem das dramaturgische Finale umhaut.

Weitere empfehlenswerte Anspieltipps: Auf einem westlichen (gut tanzbaren) R&B Groove gleitet das toll gesungene „Aadat“ (aus dem Film „Kalyug“ dahin – der Interpret ist ATIF, der später noch mal „zu Wort“ kommt mit zwei weiteren Songs. Der einzige zweispachig gesungene Titel „Mahiya“ von SUZZANE (aus dem Film „Awarapan“) bricht ein bisschen aus dem üblichen Bollywood-Muster aus und orientiert sich mit Drumcomputer-Programmierung an westlichen Dance-Pop-Vibes, ist aber nicht weniger hörenswert aufgrund punktiert eingesetzter indischer Perkussion.

„Tera Mera Rishta“ von MUASTAFA ZAHID (ebenfalls aus dem Film „Awarapan“) zeigt zudem, dass die Komponisten der Songs nie verlegen waren, Fragmente erfolgreicher US- oder europäischen Produktionen in ihre eigene Kompositionen einzubauen wie hier mit dem legendären „Soul II Soul“ Muster geschehen, das der Engländer Jazzie B. Ende der 80er Jahre salonfähig gemacht hatte. Begeisternd der kraftvolle Gesang von RAHAT FATEH ALI KHAN in „Jiya Dhadak Dhadak Jaye“ (aus dem Film „Kalyug“) zum chillig schwebenden Sound von schaukelnden Tablas und inbrünstig vorgetragenen Flötentönen. Und wie gut auch Bollywood und House Music funktionieren können, zeigt das dance-poppige „Janaabe Ali“ von KUNAL GANJAWALA (aus dem Film „Bardaasht“).

Fazit: Ein Album, das kein Bollywood Fan unbeachtet lassen darf!

Veröffentlichung: 18. Juni 2012 (nur digitales Album)

Webseite des veröffentlichenden Labels: http://www.parklanerecordings.com/

KAUFEMPFEHLUNG:  KKKKKKKKKK (1,855)