BLACK SAILS (TV-SERIE)

 

 

Soundtrack - Black Sails

Originaltitel:
Black Sails

Deutscher Titel:
Black Sails

US TV-Start: 25.01.2014

TV-Start in Deutschland:
20. April 2014 (Pro7)

DVD-Start in Deutschland, Schweiz & Österreich:
 noch kein Termin

Produktion: Michael Bay

Filmmusik: Bear McCrearyl

 

 

 

 

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TRACKLISTING:

Theme From Black Sails
Nassau Shores
L’urca De Lima
The Banner Of Captain Flint
Captain Kidd
On The Beach
Wondrous Love
The Wrecks
Silver Overboard
A Nation Of Thieves
All Saints
Black Sails Theme And Variations
Streets Of Nassau
The Andromache
Clamanda
Vane’s Visions
Funeral At Sea
The Parson’s Farewell
Pieces Of Eight
Black Sails Main Title
The Golden Vanity (feat. Doug Lacy)

 

 

 

 

Eine neue TV-Serie. Hurraaahhhh! Und schon renne ich mit die Trompete blasend die Treppe hinauf und brülle den Schlachtruf, den ich erstmals in den 70er Jahren vernommen habe. Junge Studenten, die sich auch ab & zu auf meine Webseiten verirren, sind jetzt komplett verwirrt. De Auflösung Teil 1: Der Trompeter ist natürlich John Alexander in seiner Rolle als "Teddy Roosevelt" Brewster in der 1944er Filmkomödie „Arsen und Spitzenhäubchen“.

Auflösung Teil 2: Ich bin ein Serien-coholic! Seriensüchtig. Ich habe „Lost“ gesehen. 6 Staffeln gibt es. Und jedes Mal, wenn eine neue Staffel begann, habe ich die vorigen Staffeln alle komplett noch mal angesehen. D. h.: Die 1. Staffel habe ich sage & schreibe mindestens 7 Mal gesehen. Gelangweilt war ich nie, weil es sich um eine der genialsten TV-Serien gehandelt hat – abgesehen von den letzten zwei schwachsinnigen Folgen der letzten Staffel. Ditto Supernatural. Ditto Dexter. Ditto Deadwood. Ditto True Blood, Ditto Spartacus. Ditto – ja, auch die – Mit Schirm, Charme und Melone. Es war die erste Serie, an die ich mich erinnern kann, die ich als Kind gesehen hatte. Die Folge hiess „Die Roboter“. Für einen damals 9jährigen richtig gruselig. Und Scheiß auf den Jugendschutz. Den gab es damals noch nicht und ich habe keinen Schaden davon getragen. Oder doch? Nö, meine holde Ehefrau weiss, dass ich ein Normalsterblicher bin. Nur ein bisschen viel musikverrückt. Und halt auch ein Serienfanatiker. Ich besitze alle TV-Serien, die irgendwann einmal gesendet wurden und da sind wir beim heutigen Thema angelangt. „Die Schatzinsel“. Eine der berühmtesten Abenteuerromane der Geschichte. Mehrere Male verfilmt worden.  Auch als deutsche 4-Teiler-TV-Serie. 100% genial. Und jetzt: Kommt endlich die Vorgeschichte zur Schatzinsel als Serie. Käpptn Flint, John Silver und ... ja auch der ... Ben Gunn in einer TV-Serie. Die ersten beiden Folgen habe ich bereits gesehen – Morden, plündern, saufen, grölen und ... ja, auch Sex gibt es in der Serie – geilkostümierte Piraten, scharfe Piratenbräute, eine davon ist die der niedlichen Lost-Darstellerin Maggie Grace ähnlich sehenden Hannah New und ... das ist das wichtigste hier – einen megageilen Soundtrack zur TV-Serie.

BEAR McCREARY heisst der Komponist. Er hat einen fetten 21-Track-Soundtrack komponiert, der 1.) auch ohne visuelle Bilder TOP ist und 2.) noch mehr Lust macht, sich die Serie anzusehen. Mittelalterliche Sinfonik – elektronisch entfremdet – tribale mysteriöse Perkussion – wie er im Titelthema „Theme from Black Sails“ die Drehleier durch den Sequenzer schickt, ist schlichtweg genial. Mitreissend.  Eine der besten Titelmelodien zu einer Serie, die ich in den letzten Jahren gehört habe. Elektrisch sägende Sologitarren sind ebenfalls vorhanden, die für ordentlich Dampf & Nebel sorgen, die im Background dröhnenden Schlachtgesänge tun ihr übriges, um das Thema aufzumöbeln. 3minütige Soundtrack-Ekstase! Und hier gibt es den vollen Mix anstatt der im TV nur rund 30 Sekunden lang zu hörenden Melodie.

Der Kalifornier hat auch schon in den Serien „The Walking Dead“ (habe ich auch alle Teile) und „Battlestar Galactica“ (klar, die auch) für die Filmmusik gesorgt. Nach der ersten siegreichen Kaperfahrt legt das Piratenschiff in Nassau an, dazu gibt es den feinen Mystery-Track „Nassau Shores“, „L’urca De Lima“ versorgt die erste erotische Szene (mehrere Bräute machen sich über den neu zur Crew gestossenen Schiffskoch her) mit Musik, Perkussion, Pauken & Trommeln gibt es im donnernden „The Banner Of Captain Flint“, „Captain Kidd“ glänzt mit akustischem Dobro-Swamp-Blues-Feeling & Violinenklängen, am liebsten würde ich mein Tanzbein schwingen und einen archaisch-irischen „Reel“ aufs Parkett legen. Zu den restlichen Stücken möchte ich mich erst einmal fast gar nicht äußern, weil ich einen Soundtrack immer dann gerne endgültig beurteile, wenn ich die Bilder dazu gesehen habe – von der Serie sind erst 2 Folgen gezeigt worden – aber als unbedingt empfehlenswerter Anspieltipp muss schon jetzt unbedingt „The Wrecks“ genannt werden. Im knapp 4minütigen mittelalterlich angehauchten Track gibt es exzessive „Strawinski-Bernard-Herman“-Streicher-Einlagen. „Silver Overbaord“ (damit ist der einbeinige Koch John Silver gemeint, der zu diesem Zeitpunkt noch 2 Haxn besass und im Gegensatz zum 4-Teiler der 60er Jahre einen vollen Schopf) ist auch voll gepfropft mit hypnotischem Drehleier-Klang, ein Burner ist der Celtic Folk Rocker „The Parson’s Farewell“ und die real „score“-Fans werden sich an den beiden 10minütigen Suiten „Funeral At Sea“ und „Pieces Of Eight“ erfreuen.

Die Story: 1715 im westindischen Ozean – ein Schiff wird von Piraten angegriffen, die sich wie Berserker über die Schiffscrew hermachen und bis auf den Kapitän und ein paar nützliche Gefangene jeden niedermetzeln. Die Produktion ist gelungen und auf jeden Fall mindestens genauso niveauvoll wie die „Game Of Thrones“-Serie, alleine für die Fertigstellung der Schiffe wurden über 300 Zimmerleute und Schiffsbauer benötigt und - es gibt nicht ganz so viel profane Sprüche wie in der „Starz“-Serie Spartacus. Ein kurzer Blick ins Making Of des Hauptschiffes: http://www.youtube.com/watch?v=M9q6IcpGjlM

Zusätzliche Info am 27. April 2014: Mittlerweile ist die TV-Serie “Black Sails” auch im deutschen TV gestartet. Pro 7 zeigt die 1. Staffel (8 Episoden) jeweils am Freitag Abend in Doppel Folgen. Wer das werbefrei tun möchte, kann sich die jeweiligen Folgen am Sonntag im Kanal Pro 7 Fun (in der Pay-TV-Sende-Schiene von Sky vormals als Premiere bekannt) ansehen.

Fazit:  Ein Highlight für Soundtrack-Fans im Jahr 2014. BEAR McCREARY, der für „The Walking Dead“ eher konventionelle Wege gegangen ist, bringt im Soundtrack zur TV-Serie „Black Sails“ einen brachial-sinfonischen Mix aus mittelalterlicher Musik und zeitgenössischer Elektronik zustande, der fesselt & packt. Mag sein, dass er von Komponisten wie Danny Elfman (und dessen Kompositionen im „Wolfman“) beeinflusst ist – die Musik zu dieser TV-Serie ist während der 78 Minuten von der ersten bis zur letzen Sekunde ein Genuss! Und die TV-Serie selbst ist Fans des klassischen Romans sowieso hochgradig zu empfehlen, weil: Unterhaltsam, visuell toll umgesetzt, spannend und mit dementsprechender Musik bestens versorgt.

Veröffentlichung: 28. Januar 2014

Verfügbar: CD & digitales Album (TT: 78:11)

Die Website des Komponisten: http://www.bearmccreary.com/

Die offizielle Film-Webseite: http://www.starz.com/Originals/BlackSails

KAUFEMPFEHLUNG:    KKKKKKKKKK (1,857)

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